Die Schaffung von bienenfreundlichen Orten sollte nach Meinung der GRÜNEN
die gesamte Gemarkung betreffen. In einem aktuellen Antrag der CDU/FDP soll
die Bienenfreundlichkeit jedoch nur das Stadtgebiet umfassen. So gut wie der
Antrag gemeint ist, trifft er nicht den wahren Kern der Misere des Insektensterbens.
Denn der enorme Rückgang der Insekten in den letzten zehn Jahren ist nur zum
geringen Teil auf die innerörtlichen Blühflächen und die unsinnige Modeerscheinung
von reinen Steinvorgärten zurückzuführen. Der wesentliche Rückgang der Insekten-
population liegt in der Nutzung von Herbiziden und Pestiziden in den Gärten und vor
allem in der Landwirtschaft.
Ein entsprechender Antrag vom August 2017 von den GRÜNEN, der einen freiwilligen
Verzicht auf die chemischen Keulen beinhaltete, wurde von CDU und FDP abgelehnt.
Vielmehr machten sich einzelne CDU-Abgeordnete auch noch über den Antrag lustig.
Zu dem Antrag der Regierungskoalition in Bürstadt, dass Pflanzmaßnahmen künftig
fester Bestandteil der Bebauungspläne werden sollen ist zu sagen, dass bereits heute
in den neuen Bebauungsplänen klare Vorgaben bezüglich der möglichen Pflanzen
erfolgen. Eine Überprüfung durch die Verwaltung findet aber nicht statt.
Ein weiterer Punkt des Antrages betrifft die städtischen Begrünungsmaßnahmen,
die künftig insektenfreundlicher gestaltet werden sollen. In den letzten fünf Jahren
wurden wegen Umgestaltungen im Stadtgebiet viele insektenfreundliche große
Bäume gefällt. Dies immer mit der Zustimmung von CDU und FDP. Der Antrag der
GRÜNEN auf eine Baumschutzsatzung vom Februar 2017 dümpelt seit einem Jahr
beim Runden Tisch Natur ohne einer Lösung zugeführt zu werden.
Insoweit wird von den GRÜNEN gefordert, die Ackerrandstreifen in der Bürstädter
Gemarkung, die wesentlich zur Artenvielfalt der Insekten beitragen können, auch
zu berücksichtigen. Auch kann die bienenfreundliche Landwirtschaft Fördermittel
über das HALM Programm (Hessisches Programm für Agrarumwelt- und
Landschaftspflege-Maßnahmen) erhalten.
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